Am 5. Dezember 2017 führte uns die Adventsfahrt nach Braunschweig. Die Tagesfahrt hatte unsere Studienfahrten-Leiterin, Frau Dr. Klössel-Luckhardt, mit einem vollem Programm versehen. Leider konnte sie aus unvorhergesehenen terminlichen Gründen kurzfristig nicht selbst daran teilnehmen.
Mit 29 Personen trafen wir pünktlich um 9:30 Uhr im Ausstellungszentrum des Braunschweigischen Landesmuseums "Hinter Aegidien" ein, wo uns bereits die Direktorin, Frau Dr. Heike Pöppelmann, erwartete. In einer detailreichen Führung stellte sie uns die Anlage vor. Nicht alle dort museal genutzten Gebäude gehörten zum Aegidien-Kloster. Anfang des 20.Jh. wurde der ehemalige Klosterkomplex abgetragen und Gebäudeteile an der Aegidienkirche als Bestandteil des Vaterländischen Museums wiedererrichtet. Dort befindet sich heute der Empfang. Highlights der Ausstellung sind unzweifelhaft die Insignien aus der Bestattung -Grab 5- eines Abtes aus der Aegidienkirche. Der Gebäudekomplex - obwohl nur unweit der belebten Innenstadt gelegen, befindet sich in ruhiger, fast vergessener, Lage und lässt den Besucher in den ehemaligen Konventsräumen und des Kreuzganges augenblicklich zur Ruhe kommen. Später führte die Besichtigungstour weiter in die Jüdische Abteilung des BLM. Hier befindet sich ua. die Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge - ein einzigartiges Ensemble in Norddeutschland. Unter den Nationalsozialisten blieb die Inneneinrichtung im Museum, allerdings nicht als Teil der deutschen Kultur, sondern wurde als Fremdkörper abgewertet, zum Lehrmittel über die Feinde der Deutschen.
Danach brachte uns der Schmidt-Bus mit Fahrer Herrn Linde in gewohnt besonnener und sicherer Fahrweise zum Herzog-Anton-Ulrich-Museum. Auch dort hatten wir das große Glück und Vergnügen, vom Leitenden Direktor persönlich, Prof. Dr. Jochen Luckhardt, durch die neue Ausstellung geführt zu werden. Nicht nur die Gemäldegalerie, auch die einzigartigen Kunstschätze, Skulpturen, Porzellan, Emaillen, Majolika, ostasiatische und ethnologische Objekte aus den Sammlungen von Anton Ulrich und seiner Nachfolger beeindruckten in den neu gestalteten Räumen durch Vielfalt, Farbe und Einmaligkeit. Interessant waren auch die einführenden Erläuterungen Luckhardts zur Entstehung der Sammlung, ihrer Mäzenen und den Präsentationsorten. Längst haben wir nicht alles sehen können. Der Rundgang konnte lediglich einen ersten Eindruck vermitteln, der unbedingt in Eigenregie noch einmal wiederholt werden muss - so jedenfalls die einmütige Resonanz nach dem aufregenden Besuch.
Nach der Mittagspause im Magniviertel ging es weiter zum Zisterzienser-Kloster nach Riddagshausen. Dort erwartete uns der Küster persönlich und erklärte nicht nur den heute noch sichtbaren Gebäudekomplex der einstigen Klosterkirche und der noch 1,6km langen, vollständig erhaltenen, Klostermauer, sondern auch die längst nicht mehr erhaltenen Gebäudeteile. Dazu gab es viel zu erzählen und beim Rundgang um die Klosterkirche wurde es einigen ganz schön kalt. Herr Sackmann gab wirklich alles! Schließlich waren wir froh, in die Kirche einzutreten und die aufwändigen Schnitzerein am Taufbecken, des Lettners, der Kanzel sowie des Altars zu bewundern zu können. Zum Abschluss konnten wir uns verdientermaßen im Café Teetied in Riddagshausen bei Kaffee oder Tee und einem selbst gebackenem Stück Kuchen aufwärmen. Pünktlich trafen wir um 18 Uhr etwas ermüdet wieder in Lebenstedt ein.
8.12.2017 CKD
Gruppenbild mit mehreren Damen